3. Tag | 4. Mai 2009


 
Heute bloggt Herr Bülles

Ralley Allgäu-Orient 2009 | Vote Team 47

 

Die Mutter aller Schlaglöcher


Altes Spiel, Wecker 6.30 Uhr. Nach grandiosem Omlettfrühstück in unserem Tankstellenhotel geht es auf die Piste. Nicht bevor wir bemerken, das unsere Fahrzeuge in der Nacht zerkratzt wurden. Egal: Die erste Sonderprüfung wird direkt vor Ort in einer lokalen Radiostation erledigt. Scheinbar aus dem Nichts lassen sich unsere neuen Freunde von Radio Sombor, Ihre eigene Nationalhymne samt Text faxen. Da hat sich die halbe Stunde Suchen nach der Redaktion doch gleich ausgezahlt. Ohne viel Aufheben verlassen wir dann auch das Land in Richtung Ungarn.

 

Das Ungarnlied



Dort wartet eine andere Welt auf uns. In der sehr gepflegten Grenzstadt schafft es auch Götz wieder in Rekordzeit in einem Amt, dessen Funktion wir wohl nie erfahren werden, den örtlichen Angestellten das Ungarnlied abzuschwatzen. Nach einem solch guten Start sind wir guter Dinge und voller Enthusiasmus... und dann kam Rumänien.

 

Das Abenteuer Rumänien


Zuerst begann alles ganz normal. Komischerweise sind Grenzübertritte eine unspektakuläre Angelegenheit geworden dieser Tage. Nichtmal die von der Versicherung nachgemailte grüne Versicherungskarte muss hier zum Tragen kommen.

Wegetechnisch werden wir in diesem Land arg getäuscht. Die ersten 100 km tragen uns über einen frischen Asphalt, glatt wie ein Kinderpopo dahin. Dann geht’s mit der Qualität der Strasse rapide abwärts. Erst kommen die Schlaglöcher noch recht milde. Dann werden wir über Stunden von Baustellen aufgehalten, auf denen scheinbar jeder Meter Strasse erneuert wird auf unserer Route, wir stehen also mehr als wir fahren.

 

Die Lösung des Arbeitslosenproblems


Ein Lichtblick: Wir haben das Arbeitslosenproblem in Deutschland gelöst. Wenn wir konsequent jede Möglichkeit nutzen würden, auf lebende Ampeln umzustellen, würden uns auch 5 Millionen Erwerbslosen nicht mehr Angst machen müssen.

In Rumänien ist das bereits Realität. An jeder Baustelle steht eine lebendige Ampel mit roter und gelber Kelle. Man kommt sich vor wie auf dem Flughafen.


Und dann verstehen wir erst denn Sinn hinter diesem Renovierungs-Wahnsinn. Den Rest der Strecke im Land legen wir auf Strassen zurück, die Ihren Namen grösstenteils nicht verdienen. An einen Schnitt von mehr als 50 km/h ist hier nicht zu denken, oft schleichen wir mit weniger als Schrittgeschwindigkeit, denn sonst würd’s noch weitere Reifen oder Schlimmeres zerlegen.

 

Der Poltergeist


Irgendwo im rumänischen Hinterland sucht Herrn TurrTurr dann noch ein vermeintlicher Poltergeist heim.  Der Ventilator unserer elektrische Kühlbox löst sich mit einem Mordsgetöse in Einzelteile auf. Schade, erstmal wohl kein kühles Bier mehr im Wagen.

Weitere Lichtblick (extra für Hardy), der mehr Sex in den Berichten verlangte: Bei Dämmerung tauchen endlich die ersten Huren am Straßenrand auf. Wie auch schon am Vorabend ereigneten sich die spannenden Vorfälle spät am Tag. Da waren dann unsere Versuche den Rumänen ein Volkslied abzutrotzen.

 

Das verflixte Volkslied


Es fing an mit der  begrenzt für unsere gute Sache zu begeisternde und stark alkoholisierten Band, die wir in einer Hotelbar aufgetan hatten. Der Versuch der nie sehr erfolgversprechend aussah, endete am Rand der Eskalation als uns schließlich erklärt wurde,  dass man uns sicher helfen könnte, aber sicher nicht, wenn sich dahergelaufene Deutsche vor Ihnen aufbauten und irgendwelche Forderungen stellten.

Und wir dachten, wir wären freundlich (wen auch germanisch bestimmt) gewesen.  Nach einem weiteren ähnlich erfolglosen Versuch bei einem weiteren Hotel hat sich Herr Bülles dann von der Polizei aufgabeln lassen.

 

Parke nie neben einem Atomkraftwerk


Angeblich sollte ich da nicht rumlaufen, weil es gefährlich wäre und sowieso erstmal „Penalty“ kosten würde und außerdem, warum müssen wir unsere Karren auch direkt vor einem Nuklearforschungzentrum  abstellen?

Kurz ausgewiesen und noch ein paar Stossflüche auf die unfreundliche Bevölkerung des schönen Balkanlandes ausgestoßen, ging’s dann weiter um endlich nach Bulgarien auszureisen. Da deren Freundlich- und Herzlichkeit aber schlichtweg legendär ist, freuten wir uns auf die nächste Etappe.

 

Die fehlende Brücke


Oder so dachten wir.! Herber Rückschlag für die Mission Kamel konstatiert sich um 0:00 Uhr . Wir nullen die km als wir in Kalafat am Ufer stehen um über die Donau nach Bulgarien zu fahren.

Wir hatten 636 km hinter uns. Einziges Problem: Weder Herr TurrTurr noch Frau Mahlzahn heissen Jesus mit 2. Namen, die Brücke wird erst in 3 Jahren fertig und die Fähre dürfen wir nicht nehmen. Die einzig gangbare Alternative liegt 180 Autokilometer entfernt und führt rüber zurück nach Serbien.

Und auf den Weg machen wir uns dann auch um 00:25 biologischer Zeit. Wegen der Zeitumstelung 1:25 Uhr Ortszeit. Aber die Rumänen wollten uns einfach nicht gehen lassen.

Was dann passiert ist nahezu unfasslich und steht im Bericht von Tag 4.

Stay tuned!

 

 

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